Angebote für Trauernde

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Trauer ist verschieden! Trauer braucht ihre Zeit!

Sie sind bei uns willkommen mit Ihrer Trauer, wie auch immer Sie sich fühlen mögen.

Wenn ein Mensch trauert, dann trauert der ganze Mensch. Die Gefühle sind durcheinander und gehen von Angst bis Zorn über Dankbarkeit, Einsamkeit, Leere, Schock, Verzweiflung, Wut u.v.m. Quälende und zermürbende „Warum-Fragen“ können Trauernde verfolgen. Der Körper reagiert, Verhaltensweisen ändern sich und seelische Reaktionen (z.B. Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Herzrasen, Appetitmangel, verändertes Zeitgefühl, Rufen nach dem Verstorbenen) können auftreten.

Bei aller Gemeinsamkeit der schmerzlichen Gefühle trauert jedoch jeder Mensch auf seine eigene Weise, Männer anders als Frauen, Kinder anders als Erwachsene. Die Verschiedenheit ist auch abhängig von der Beziehung zum Verstorbenen und der Todesart, d.h. ob der Tod lange vorhersehbar, ob er als Erlösung erwartet war, ob er plötzlich und unerwartet eintrat, ob der Verstorbene Suizid begangen hat oder ob er Opfer einer Gewalttat wurde.

Der Trauerprozess ist langwierig und schmerzlich. Mit verwandtschaftlicher oder nachbarschaftlicher Hilfe ist in vielen Fällen nicht zu rechnen. Manchmal kann sich der Weg über Jahre erstrecken, was für viele Menschen, auch wenn sie den Trauernden nahe stehen, schwer nachvollziehbar ist. Aber jede Art, das Leben nach dem schweren Verlust tastend wieder aufzunehmen, ist gut und richtig, wenn sie die persönliche Art des Trauernden ist. Auch wenn die Umwelt fordert, sich nun wieder auf die alltäglichen Zusammenhänge einzulassen: Das höchste Gebot ist, „sich Zeit lassen“, denn da, wo wir uns genügend Zeit einräumen, können wir fast immer erleben, dass sich die Dinge langsam wandeln.

Aufgabe einer Trauerbegleitung ist es, mit dem Trauernden gemeinsam die Trauer zu durchleben und alle Gefühle zuzulassen. Der Trauernde braucht Zeit und die Gewissheit, dass alle Gefühle, seien sie auch noch so widersprüchlich, erlaubt sind. Weiter hat sie die Aufgabe, den Raum für Trauer zu schaffen und beim Suchen nach individueller Form der Trauer und der Schmerzbewältigung zu unterstützen. Für die Trauernden ist es wichtig, den Abschied gut gestalten zu können. So gehört zur Trauerbegleitung nicht nur Hilfe bei der Gesprächsführung, beim Berühren von Tabus, sondern auch die Kenntnis vieler Möglichkeiten, dem Abschied Ausdruck zu verleihen. Trauerbegleiter sind dafür ausgebildet, auf dem Weg in das Leben nach dem Verlust zu stützen. So vielfältig wie die Trauer sein kann, sind auch die Angebote.

Der Amb. Hospizdienst Leine-Solling hält deshalb folgende Angebote bereit:

Beratung

Einzel- und Familienberatungen durch die hauptamtliche Sozialpädagogin für Menschen, die

  • ihren Lebenspartner, Eltern/teil oder ein (Geschwister-)Kind oder einen anderen ihnen nahestehenden Menschen durch den Tod verloren haben.
  • unsicher sind, ob Sie in einer Gruppe über ihre Trauer sprechen möchten.
  • sich um Trauernde sorgen.

Für eine Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an Annette Hartmann im Büro des Amb. Hospizdienstes unter der Telefonnummer 05551-915833. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, wenn Sie uns nicht persönlich erreichen, wir rufen zeitnah zurück.

►Gesprächskreise für trauernde Menschen

Hier treffen sich Menschen, die um einen ihnen nahestehenden Angehörigen (Lebenspartner/in, Eltern/teil) trauern.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit mit Gleichbetroffenen ins Gespräch zu kommen und sich über den Verlust und ihre damit verbundenen Gefühle auszutauschen. Sie erfahren, dass sie nicht allein sind. Die Gesprächsinhalte werden durch die Gruppenmitglieder bestimmt.

Die Gruppen treffen sich alle 14 Tage in

  • Einbeck: Dienstags von 19.30–21.30 Uhr in der Baustraße 17
  • Northeim: Mittwochs von 17.30–19.30 Uhr in der Teichstraße 18
  • Uslar: Donnerstags von 15–17 Uhr in der KVHS, Gerh.-Hauptmann-Str. 10 (im Souterrain)

An den einzelnen Treffen nehmen im Durchschnitt 4-14 Teilnehmer/innen teil. Einige besuchen die Gruppe nur wenige Male, andere nehmen ein Jahr und länger an den Treffen teil. Alle Trauernden haben die Möglichkeit sich für die Teilnahme an einer oder mehreren Gruppen zu entscheiden. Die Gruppen sind jederzeit offen für neue Teilnehmer/innen. Begleitet werden die Gruppen von Annette Hartmannund Ellen Rehkopf. Um die Erwartungen abzuklären wird ein Vorgespräch angeboten.

Nähere Informationen und die aktuellen Termine erhalten Sie im Büro des Amb. Hospizdienstes Leine-Solling unter der Telefonnummer 05551-915833.

►Gesprächskreise für Angehörige nach Suizid

Hier treffen sich Erwachsene, Jugendliche und Familien, die mit dem Suizid eines nahestehenden Menschen weiterleben müssen und wollen.

Der Suizid eines nahestehenden Menschen verändert das Leben der Hinterbliebenen grundlegend. Es gibt ein „davor“ und ein „danach“. Nichts ist mehr so wie es war. Der Schmerz des Verlustes geht oft einher mit der Frage nach dem Warum, dem Verlassensein, mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen; ein Chaos der Gedanken und Gefühle bricht herein. Es kann nichts mehr ungeschehen gemacht werden, aber Möglichkeiten, damit weiter zu leben, finden sich leichter zusammen mit anderen.

In der Gruppe haben Trauernde die Möglichkeit, sich über ihre Trauerwege auszutauschen und sich beim Realisieren des Verlustes, dem Ausdrücken von Emotionen, dem Gestalten der Erinnerung und bei der schrittweisen Neuorientierung, z.B. dem Finden von neuen Lebensinhalten, zu unterstützen. Im Verlauf der Abende wechseln sich kurze Inputs, strukturierte Gesprächsrunden, Austausch in kleinen Gruppen und kreative Ausdrucksmöglichkeiten ab.

Die Gruppe trifft sich alle 4 Wochen in

  • Einbeck: Mittwochs von 19.00–21.30 Uhr in der Baustraße 17

Die Gruppe ist jederzeit offen für neue Teilnehmer/innen. Begleitet werden die Treffen von Annette Hartmannund Ellen Rehkopf. Um die Erwartungen abzuklären wird ein Vorgespräch angeboten. Nähere Informationen und die aktuellen Termine erhalten Sie im Büro des Amb. Hospizdienstes Leine-Solling unter der 05551-915833.

►TrauerCafé einmal anders

Eingeladen sind alle, die in der Zeit der Trauer nicht allein sein wollen und sich gemeinsame Freizeitaktivitäten wünschen.

Wir bieten mehrmals im Jahr die Möglichkeit gemeinsam unterwegs zu sein, zu essen und mit einander zu reden bei den verschiedensten Aktivitäten

Genauere Informationen über Ort, Ablauf und mögliche Kosten erhalten Sie unter 05551-915833. Dort können Sie sich auch anmelden.

►Seminare und Reisen für Trauernde

werden in regelmäßigen Abständen angeboten, dabei wollen wir uns mit Hilfe von Texten, Gesprächen, Meditationen, Ritualen, Entspannungs- und kreativen Übungen mit verschiedenen Aspekten der Trauer auseinandersetzen.

Genauere Informationen über Ort, Ablauf und mögliche Kosten erhalten Sie unter 05551-915833. Dort können Sie sich auch anmelden.

►Verwaiste Eltern

Der Tod eines Kindes stürzt die Eltern in eine besonders große Krise. Wenn ein Kind stirbt, zerstört dies nicht nur die Träume und Hoffnungen für die Zukunft, sondern zwingt Betroffene zugleich, sich einem Ereignis zu stellen, das sie nicht zu akzeptieren bereit sind. Für viele Betroffene geht jeglicher Sinn ihres Lebens verloren.

Der Verlust bedeutet hier nicht nur Trauer, Schmerz und Verzweiflung, sondern rüttelt auch an den Beziehungen der Familie untereinander. Laut Statistik aus der Zeitschrift „Verwaiste Eltern Mai 1995“ werden 90% aller Ehen der Betroffenen innerhalb eines Zeitraums von 3 Jahren nach dem Verlust geschieden.

Für vorhandene Geschwister bedeutet dies, neben der Trauer um den Bruder oder die Schwester, ein Auseinanderbrechen ihrer bisherigen Welt.

Der Tod eines Kindes hat in unserer Zeit eine derart schreckliche Bedeutung, dass diese Krise ohne professionelle Hilfe oder zumindest durch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe fast nicht zu bewältigen ist. Bei Bedarf kann eine Gruppe im Bereich des Ev.-luth. Kirchenkreises Leine-Solling eingerichtet werden. (siehe auch Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e. V., www.veid.de)

  • Gruppenangebote für verwaiste Eltern bzw. der Regenbogen-Initiative gibt es z.Zt. in Göttingen. Gern stellen wir für Sie einen ersten Kontakt her. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an das Büro des Amb. Hospizdienstes Leine-Solling unter der Telefonnummer 05551-915833.

„Candle Lighting“ – Der 2. Sonntag im Dezember ist der internationale Gedenktag für verstorbene Kinder.  Damit ihr Licht für immer leuchte, stellen an diesem Tag um 19 Uhr Betroffene und ihnen Nahestehende rund um die ganze Welt im Gedenken an die verstorbenen Söhne, Töchter, Brüder und Schwestern brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so daß eine Lichterwelle die ganze Welt umringt. Die Initiative dieser Aktion geht von den „Compassionate Friends“, USA aus. Diese Organisation entspricht in Deutschland der Bewegung „Verwaiste Eltern“.

►Trauernde Kinder und Jugendliche

Die Trauer um den Tod eines Menschen ist in unserer Gesellschaft im Lauf der Zeit immer weiter aus dem öffentlichen Leben ins Private gedrängt worden. So sind sich Trauernden mit ihrem Schmerz oftmals allein überlassen. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche. Auch für sie ist eine lange Krankheit oder der Tod eines nahe stehenden Menschen eine große Belastung und löst Unsicherheit und Ängste aus. Kinder gleich welchen Alters spüren Verlust und trauern. Wie auch Erwachsene reagieren Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlich auf einen Todesfall. Es gibt so viele verschiedene „Trauerwege“ wie Menschen.

Es gibt keine statistischen Angaben darüber, wie viele Kinder oder Jugendliche jedes Jahr zu Halb- oder Vollwaisen werden, ihre Geschwister, Großeltern und Freunde verlieren oder wie viele der Verstorbenen einen Beruf ausübten, der es mit sich brachte, dass Kinder und Jugendliche zu ihnen eine intensive Beziehung aufgebaut hatten.

Trauernde – Erwachsene wie Kinder und Jugendliche – sind verletzt, verletzlich, „dünnhäutig“. Der Umgang mit ihnen muss dies berücksichtigen, um ihren Schmerz nicht noch zu vergrößern. Bei Kindern und Jugendlichen ist zudem nach Alter und Entwicklungsstand zu differenzieren. Kein Kind ist zu klein, dass es nicht mit einbezogen werden könnte – am Krankenbett, bei der Beerdigung, beim Friedhofsbesuch, und sei es nur für Minuten. Sie brauchen Zuwendung, Beistand und die Sicherheit, dass das Leben, der Alltag weitergeht. Die meisten Kinder und Erwachsenen sind in der Lage, mit dem Tod eines engen Angehörigen zu Recht zukommen.

Stirbt in einer Familie jemand, sind die direkten Angehörigen wegen ihres großen Schmerzes manchmal nicht in der Lage, ihre Kinder in deren Trauer zu begleiten. In dieser Zeit können sich andere Bezugspersonen wie Verwandte oder Freunde stellvertretend um sie kümmern, sie begleiten, ermutigen und dadurch gleichzeitig Kinder und Angehörige unterstützen und entlasten.

Viele Eltern haben das Bedürfnis, ihre Kinder (egal welchen Alters) zu beschützen, wenn ein Todesfalleintritt. Sie glauben, dass ihre Kinder davon unberührt bleiben, wenn sie nicht darüber reden, und dass sie sich deshalb keine Sorgen um sie zu machen brauchen. Es ist jedoch weitaus hilfreicher, über das, was gerade geschieht, zu sprechen, damit sich die Kinder mit einbezogen und wertgeschätzt fühlen. Kinder beobachten in dieser Zeit nicht selten ihre Eltern, um zu sehen, welche Reaktion von ihnen erwartet wird. Häufig entstehen da Probleme, wo es nicht gelingt, miteinander ins Gespräch zu kommen.

  • LuToM – Angebote für Kinder und Jugendliche, die mit Erkrankung, Sterben bzw. Tod eines nahestehenden Menschen (Freund/in, Großeltern/teil, Eltern/teil, Geschwister o.ä.) konfrontiert sind.

Mit unserem Gruppenangebot wollen wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dabei unterstützen ihren individuellen Trauerweg zu finden. Hier sollen sie anderen begegnen, die um einen nahestehenden Menschen trauern. Für viele wird es das erste Mal sein, dass sie mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen sprechen können. Beim Erinnern, beim Erzählen und Zuhören, beim Malen und Schreiben, bei Musik und Bewegung sollen sie erleben, dass jeder Mensch seine eigene Art hat, seine Trauer auszudrücken und zu bewältigen. Jeder soll den Raum und die Zeit bekommen, um in seinem eigenen Tempo diesen Weg der Trauerbewältigung zu gehen.

Die Gruppen sollen den Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum für ihre Trauer bieten. Sie sollen  ein Ort der Begegnung und des Austauschs, ein Ort für Weinen und Lachen, Trauer und Freude, Toben und Stille sein. Gefühle und Gedanken dürfen ohne Bewertung erlebt und ausgedrückt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen erfahren, dass sie mit ihrem Leid und ihren Sorgen, mit ihren Ängsten und ihren Fragen, mit ihrer Lebendigkeit nicht allein sind und dass sie in der Gemeinschaft mit anderen Betroffenen heilsame Erfahrungen machen können. Dabei sollen sie selbst entscheiden, wann sie die Gruppe beginnen bzw. abschließen.

Unsere Arbeit wird keine Therapie sein, sondern ein Mitgehen, ein Begleiten, ein Unterstützen. Die Methoden sind Reflexion des Verhaltens und das Arbeiten mit Ritualen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Susanna Lenkewitz im Büro des Amb. Hospizdienstes Leine-Solling unter der Tel. 05551-915835 bzw. 0157-85912133. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, wenn Sie uns nicht persönlich erreichen, wir rufen zeitnah zurück.


Wie Sie uns erreichen

Ambulanter Hospizdienst Leine-Solling
Koordination Annette Hartmann und Susanna Lenkewitz
Teichstraße 18, 37154 Northeim
Tel. 05551 – 915 833
Fax:  05551 – 2640
E-Mail: Ambulanter-Hospizdienst (a) Leine-Solling.de

Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter,
wenn Sie uns nicht persönlich erreichen, wir rufen zeitnah zurück.

Gern können Sie uns auch eine Anfrage über unser Kontaktformular senden.



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